Wir haben zu den Themen bei den Parteien und ihren Kandidat_innen aus Westfalen-Lippe nachgefragt …
Weitere Themen, Forderungen und die Kommentare der Kandidat_innen zur Bundestagswahl 2021 sind hier zu finden: btw2021.WLL.de
KLÄRUNG VON ZIELKONFLIKTEN BRINGT FORTSCHRITTE IN DER TIERHALTUNG
Wir als Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. fordern daher …
… die Bundesregierung auf, bestehende Gesetze, Gesetzesinitiativen und -änderungen auf Zielkonflikte zwischen Umwelt-, Klimaschutz und Tierwohl zu überprüfen und zu beseitigen.
Umweltschutz und Tierwohl, diese zwei Ziele, prägen die Zukunft der Tierhaltung und stehen sich oft in einem Zielkonflikt gegenüber. Dabei sind beispielsweise die Forderung nach einem erhöhten Platzangebot, mehr Bewegungsmöglichkeiten und einer Außenklimahaltung nicht konform mit der Verringerung von Emissionen in die Umwelt. Um den Junglandwirt_innen Planungssicherheit zu bieten, braucht es ein ganzheitliches Konzept der zukunftsorientierten Tierhaltung in Deutschland.
ZERSIEDELUNGSSCHUTZ VERHINDERT FLÄCHENFRAẞ
Wir als Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. fordern daher, …
… stärker auf die Umnutzung von Flächen zu setzen und Industriebrachland zu rekultivieren bzw. neu zu bebauen, um dem Flächenverlust entgegenzuwirken.
Die begrenzende Ressource „Boden“ wird durch Wohn-, Gewerbe- und Industriebebauung zunehmend versiegelt oder als Ausgleichsmaßnahme genutzt und somit für den landwirtschaftlichen Nutzen unbrauchbar gemacht. Der bundesdeutsche Flächenverlust entspricht zurzeit etwa 60 Hektar pro Tag! Dieser Flächenverbrauch erzeugt einen zusätzlichen Druck auf den Bodenmarkt und somit einen erheblichen Kostendruck auf die landwirtschaftlichen Betriebe. Das Regierungsvorhaben, den Flächenverbrauch zu verringern, wurde in der Vergangenheit nicht erreicht. Das ist jedoch essenziell für die Existenz der Junglandwirt_innen, um auch zukünftig den Produktionsfaktor „Boden“ zu erhalten und damit die heimische Erzeugung von Lebensmitteln zu gewährleisten.
Im Zusammenhang mit dem Flächenverbrauch spielen auch Ersatzmaßnahmen für Bebauungen und Ausgleichsflächen eine große Rolle. Hier müssen Lösungen gemeinsam mit der Landwirtschaft gefunden werden. Der Kauf von landwirtschaftlichen Flächen durch außerlandwirtschaftliche Personen und Unternehmen muss unterbunden, das Vorkaufsrecht für Landwirte erhalten bleiben.
WEIDETIERHALTUNG BRAUCHT WOLFSMANAGEMENT
Wir als Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. fordern daher, …
… ein wissenschaftlich fundiertes Management der Wolfsbestände in Deutschland und eine für Landwirt_innen nachteilsfreie Wiederansiedelung des Wolfes in Deutschland.
Für die Weidetierhaltung, aber auch für die Außenklimahaltung, ist ein zukunftsfähiges wissenschaftlich fundiertes Wolfsbestandsmanagement, die vollständige Entschädigung bei entstandenem Schaden sowie die Beweislastumkehr für die geschädigten Landwirt_innen von Bedeutung.
Da ein Wolfsangriff für eine Herde eine besondere Gefahrensituation darstellt, und es durch die Panik der Tiere zu Schäden anderer kommen kann, müssen in einem solchen Fall Landwirt_innen von straf-, polizei- und zivilrechtlicher Verantwortung befreit werden.