Wir fordern: Insektenschutz mit Kooperationen statt Verboten!
Die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung zur Umsetzung des „Aktionsprogramm Insektenschutz“ befinden sich in der Abschlussphase. Es beinhaltet u.a. ein pauschales Verbot von Pflanzenschutzmitteln in allen Flora-Fauna-Habitat-Gebieten (FFH-Gebiete). Die vorgesehenen Bewirtschaftungseinschränkungen betreffen mindestens 7% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland.
Wir Junglandwirt_innen in Westfalen-Lippe befürchten durch die anstehende Verabschiedung des Gesetzespakets weitreichende Konsequenzen für die landwirtschaftlichen Betriebe. Uns liegt viel am Schutz der Insekten und an der Förderung der Biodiversität. Das zeigen auch die zahlreichen Maßnahmen, die auf unseren Betrieben bereits jetzt umgesetzt werden, teilweise auch in Zusammenarbeit mit Natur- und Umweltschutzverbänden. Die Biodiversität und der Schutz der Insekten ist die Grundlage für das Wirtschaften auf unseren landwirtschaftlichen Betrieben.
Die Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. lehnt folglich nicht die Zielsetzung des Insektenschutzgesetzes ab, sondern die darin vorgesehenen ordnungsrechtlichen Maßnahmen, wie z.B. das pauschale Verbot von Pflanzenschutzmitteln in FFH-Gebieten. Wir wollen deutlich machen, dass wir zum Insektenschutz stehen. Wir wollen auch weitere Maßnahmen auf unseren Höfen im Bereich des Insektenschutzes und der Steigerung der Biodiversität entwickeln und umsetzen, dazu sind aber in unseren Augen Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zielführender. Auflagen und Verbote ohne einen finanziellen Ausgleich werden dem Insektenschutz nicht dienen, sondern nur dem beschleunigten Höfesterben.
Stefan Schmidt, Vorsitzender der WLL