Die Westfälisch-Lippische Landjugend (WLL) hat sich kritisch mit den Empfehlungen der nordrhein-westfälischen Bildungskonferenz beschäftigt.
Am Freitag vergangener Woche hatte das 120-köpfige Gremium mit Vertretern aus Verbänden, Institutionen und Parteien nach monatelanger Arbeit seine Aussagen zur Weiterentwicklung der Schulen in NRW an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Schulministerin Sylvia Löhrmann übergeben.
„Die Erkenntnis, dass die Schullandschaft vor allem vor Ort mit den dort vorhandenen Strukturen und Ressourcen weiterentwickelt werden muss, ist ein großer Gewinn der Bildungskonferenz“, sagt WLL-Vorsitzender Michael Schwab. „Nun müssen die Schulträger umso mehr beginnen, in den Dialog mit allen Bildungseinrichtungen in der jeweiligen Region zu treten, um maßgeschneiderte Konzepte zu entwickeln.“
Skeptisch äußerte sich der Verband jedoch zum Ganztagstrend. „Die Tendenz, Schule und Betreuung immer weiter und im zunehmenden Maße verpflichtend in den Nachmittag auszudehnen, sehen wir kritisch. Kinder und Jugendliche brauchen auch Zeit, die sie nicht im Schulgebäude verbringen“, meint der Sprecher des Referats Jugendpolitik der WLL, Jürgen Reker. Zudem würde in den Konzepten der Bildungskonferenz das wachsende Problem des Lehrermangels mit keinem Wort erwähnt. „Hier verschließt man die Augen vor einem Problem, das gerade ländliche Räume betrifft“, so Jürgen Reker. WLL
Quelle: Bericht in der Ausgabe 21/2011 des „Landwirtschaftlichen Wochenblattes“ (www.wochenblatt.com) vom 26.05.2011 auf Seite 90: www.wochenblatt.com
Nähere Informationen zum Thema im Positionspapier „Schule auf dem Land“